Die Hospiz LAG Niedersachsen geht in die Qualitätsoffensive und hat bundesweit erstmals einen Kriterienkatalog erarbeitet, der die Prüfstandards in der stationären Hospizarbeit festlegt. Denn die gibt es bisher nicht. „Anders als Krankenhäuser oder Altenheime werden stationäre Hospize nicht vom medizinischen Dienst der Krankenkassen geprüft, da allgemeingültige Qualitätskriterien als Prüfleitfaden fehlen“, sagt Ulrich Domdey, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz.
Am 17. September hat die LAG das Qualitätshandbuch im Rahmen der Fachtagung „Qualität im stationären Hospiz“ an Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt im Design Center an der Expo Plaza 2 in Hannover übergeben. Gleichzeitig wurde erstmals das damit verbundene Gütesiegel verliehen.
Der Prüfleitfaden wurde in einem dreijährigen Prozess unter fachlicher Begleitung entwickelt, um klar definierte und überprüfbare Standards zu setzen. Mit dem Gütesiegel will die LAG die notwendige Nachhaltigkeit in der qualitativen Arbeit gewährleisten und eine offensichtliche Transparenz schaffen.
Die Hospizbewegung setzt sich seit über 20 Jahren aktiv für ein würdiges Sterben ein. Allein in Niedersachsen engagieren sich mehr als 13 000 Ehrenamtliche in 130 Hospizinitiativen. Sie leisten intensive Aufklärungsarbeit, bieten Sterbebegleitung in den „eigenen vier Wänden“ und helfen Kranken wie Angehörigen, ein Stück Alltagsnormalität zu bewahren.